top of page

Das Alsweiler Wappen – Sinnbild einer langen Geschichte

Das Wappen des Gemeindebezirks Alsweiler, der zur Gemeinde Marpingen im Landkreis St. Wendel gehört, vereint in seinen Formen und Farben die wechselvolle Geschichte des Ortes.

Im oberen Bereich des Schildes – dem sogenannten Schildhaupt – leuchten auf rotem Grund zwei goldene Doppelkreuze mit verkürztem oberen Arm. Zwischen ihnen breitet ein silberner Adler seine gestümmelten Schwingen aus. Dieses Motiv verweist auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit Alsweilers zum Herzogtum Lothringen. Die Doppelkreuze, auch Lothringer Kreuze genannt, finden sich bis heute auf alten Grenzsteinen entlang der ehemaligen Herrschaftsgrenzen, während der Adler aus dem heraldischen Stammwappen des Herzogtums stammt.

Darunter ist das Wappen schräg geteilt, als ob eine Welle hindurchliefe. Im goldenen Feld wächst ein roter Löwe empor – er steht für die Grafen von Zweibrücken-Bitsch, die in Alsweiler über lange Zeit hinweg bedeutende Grundherren waren. Ihr Wappen zeigte ursprünglich einen ganz roten Löwen auf goldenem Grund. Im unteren roten Feld liegt ein goldener Abtstab, um den sich ein silbernes Velum – ein Schweißtuch – windet. Er erinnert an die Abtei Tholey, die nicht nur eigene Ländereien besaß, sondern auch den Zehnten in Alsweiler erhob.

Die Geschichte dieser beiden Herren, der Grafen und der Abtei, ist geprägt von Besitzwechseln, Ansprüchen und Streitigkeiten. Nach dem Aussterben der Grafen von Zweibrücken-Bitsch im späten 16. Jahrhundert beanspruchte die Abtei Tholey deren Güter. Zwar verzichtete sie zunächst, doch nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges versuchte sie erneut, ihre Lehenshoheit beim Herzog von Pfalz-Zweibrücken durchzusetzen. Eine Zeitlang sah es so aus, als würde der Anspruch anerkannt, doch als Tholey die erforderlichen Belege nicht beibringen konnte, wurde die Zusage wieder zurückgezogen.

Die gewellte Teilung des Schildes spielt nicht nur auf die geteilte Herrschaft an, sondern auch auf die Lage des Ortes. Denn Alsweiler liegt dort, wo der Alsbach und der Bruchelsbach zusammenfließen. Der Ortsname wird unterschiedlich gedeutet. Manche sehen darin den »Weiler eines Alo«, andere leiten ihn vom althochdeutschen »al« für Sumpf oder Bruch ab. Möglich ist auch ein Bezug auf den Namen des Gewässers, der »Als« oder »Elz« genannt wurde und aus dem althochdeutschen alantia stammt – ein Wort für »eilendes Wasser«.

bottom of page