
Geschichtsforum Alsweiler:
Morgen noch wissen, was gestern geschehen ist …
Die Pfarrkirche St. Mauritius Alsweiler
Ein Ort der Geschichte, des Glaubens und der stillen Schönheit

Die alte Kapelle, der Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche, um 1807. Die Zeichnung wurde von unserem ehemaligen Vereinsmitglied Edmund Groß nach Überlieferungen angefertigt.
Wer unsere Kirche St. Mauritius Alsweiler betritt, spürt sofort, dass sich hier mehr als nur Architektur verbirgt. In ihren Mauern liegt ein Stück lebendige Dorfgeschichte, getragen von Jahrhunderten des Glaubens, des Miteinanders und des ständigen Wandels.
Die heutige Pfarrkirche ist bereits die dritte Kirche am Ort. Wo sich heute der Parkplatz hinter der Kirche befindet, stand der Überlieferung nach seit dem Mittelalter eine erste Kapelle – sie wird sogar in alten Verzeichnissen der Abtei Tholey erwähnt. Später, im Jahr 1712, schlossen die Gemeinde Alsweiler und die Abtei einen Vertrag über den »Wiederaufbau der Kapelle zu Altzweiler«. Doch mit den Jahren wuchs die Gemeinde und die kleine Kirche wuchs nicht mit. So wurde das Gotteshaus 1803 bis auf den Turm abgebrochen und größer wiedererrichtet. Doch auch dieser Bau genügte bald nicht mehr den Anforderungen. Zwischen 1829 und 1831 entstand schließlich, inspiriert von der Kirche im benachbarten Furschweiler, der heutige Kirchenbau im neoklassizistischen Stil, erkennbar etwa an der klaren Gliederung des Haupteingangs.
Wer mehr zur Kirche und ihrer Geschichte wissen möchte, dem sei folgende Publikation empfohlen: Raimund Kirz, Die Kirche im Dorf, Geschichte der Pfarrei St. Mauritius Alsweiler 1805–2005, Heimatkundliche Beiträge Nr. 8, Alsweiler 2005.
Zur Geschichte der Pfarrkirche St. Mauritius
1400 Erstmalige Erwähnung einer Kapelle in Alsweiler; Name: »Allerheiligenkapelle«.
1712 Erweiterung der Kapelle zu einer kleinen Kirche mit massivem Glockenturm (Vertrag vom 28. März 1712: »Wiederaufbau der Kapelle von Altzweiler«).
1803 Abriss des Langhauses und anschließender vergrößerter Aufbau mit bestehendem Turm.
1829 Neubau: Abriss der alten kleinen Kirche und Grundsteinlegung für die neue Pfarrkirche. Die alte Kirche hatte nur Platz für 272 Personen, was für die beiden Orte Alsweiler und Winterbach nicht mehr ausreichte.
1830 Teilabriss des Rohbaus aufgrund gravierender baulicher Mängel im Rohbau.
1831 1. Oktober 1831: Einweihung der neuen Pfarrkirche .
1845 Neue Kanzel, da die alte »nicht mehr schicklich« war (einheimischer Schreiner Matthias Keßler).
1851 Neuer Taufstein, da der alte Taufstein für die neuerbaute Kirche nicht mehr »anständig« war (Firma Schütz, Tholey).
1861 Installation der ersten Orgel in der Kirche (Firma Jakobs).
1894 Einbau der neuen bunten Glasfenster mit »Figurenzeichnungen«.
1900 Einbau eines neuen Hochaltars.
1902 Einbau der zweiten Orgel (Firma Walcker).
1909 Einbau von drei neuen Glocken.
1917 Einzug der beiden großen Glocken für Kriegszwecke.
1922 Einweihung des Kriegerdenkmals für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges.
1923 Weihe der drei neuen Glocken.
1925 Montage einer Uhr am Kirchenturm.
1931 Neue Kommunionbänke; Feier des 100jährigen Bestehens der Pfarrkirche.
1935 Neuer Kreuzweg aus Lindenholz.
1938 Umbau der Empore und Erneuerung der zweiten Orgel.
1942 Abtransport der beiden großen Glocken und Verwendung zu Kriegszwecken.
1944 Angriff der Tiefflieger auf die Kirche (20 Treffer).
1947 Abbruch der alten und zu kleine Sakristei und Bau der neuen Sakristei (schon im Hinblick auf die Erweiterung der Kirche durch zwei Seitenschiffe).
1950 – 1951 Erweiterung der Pfarrkirche durch zwei Seitenschiffe; Neugestaltung des Gotteshauses (Anbringen des Steines aus der Porta Sancta des Petersdomes).
1953 Aufhängen der neuen Glocken, erstes Geläut an Heiligabend.
1957 Anbringen des Dreifaltigkeitsmosaik von Ferdinand Selgrad (Spiesen-Elversberg).
1960 Ausfall der zweiten Orgel: gravierende Mängel an der Traktur.
1960 Fast 30 Jahre: Einsatz einer elektronischen Orgel.
1978 Anbau eines separaten Treppenhauses an die Sakristei mit Toilettenraum.
1980/81 Großzügige Innenraumsanierung: Vergrößerung des Durchbruchs zu den Seitenschiffen im Bereich der Empore, Verkleinerung der Empore, neuer Plattenbelag für den Boden, neue Putzdecken, Reinigung des Dreifaltigkeitsmosaiks, neuer steinerner Liturgiealtar, Entfernung der Kommunionbänke.
1990 20. September: Einweihung der neuen, dritten Orgel der Fa. Mayer (Heusweiler) mit 24 Registern und zwei Manualen.
2005 Trockenlegung des Chorraumes und Trockenreinigung des gesamten Kirchenraumes.
2025 Renovierungsarbeiten an Dach und Glockengestühl.
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Das Foto (um 1905 erstellt) zeigt die Pfarrkirche im Erbauungszustand von 1831. Die beiden Fotos stammen aus dem Archivbestand des Geschichtsforums Alsweiler e.V.
Das Foto links wurde mittels KI koloriert.

Die Aufnahme zeigt die Pfarrkirche mit den Anbauten (Seitenschiff und Taufkapelle) im Jahr 2005. Der Fotograf stand dazu in der Mühlenstraße.

Ein Foto aus dem Jahr 1963 zeigt die Fronleichnamsprozession in der Tholeyer Straße, etwa in Höhe des Abzweigs zur Brunnenstraße. Das Bild verdeutlicht, wie sich die Bedeutung der Kirche, auch im ländlichen Raum, seit dieser Zeit verändert hat. Die Aufnahme stammt von Josef Arnu und wurde mittels KI koloriert.
Die Pfarrer, die in Alsweiler tätig waren
1805 – 1824 Pfarrer Peter Weismüller (*1768 – † 1823)
1824 – 1860 Pfarrer Michael Backes (*1791 – † 1860)
1860 – 1888 Pfarrer Konrad Schneider (*1825 – † 1893)
1888 – 1898 Pfarrer Johann Theiß (*1839 – † 1898)
1898 – 1903 Pfarrer Matthias Alois Hensel (*1855 – † 1933)
1903 – 1911 Pfarrer Willibrord Weins (*1876 – † 1944)
1911 – 1926 Pfarrer Lorenz Vogt (*1880 – † 1943)
1926 – 1927 Pfarrer Ludwig Ferber (*1887 – † 1959)
1927 – 1935 Pfarrer Karl Thommes (*1892 – † 1969)
1935 – 1962 Pfarrer Robert Franz Wöllert (*1897 – † 1965) – Ehrenbürger
1962 – 1963 Pfarrverwalter Pater Johannes Laub (SVD) (*1901 – † 1980)
1963 – 1987 Pfarrer Paul Balling (*1920 – † 2007 )
1987 – 1995 Pfarrer Leo Schorr (*1931)
1990 – 1998 Vicarius cooperator Pfarreien Alsweiler/Winterbach Pater Gotthard Stief (SVD) (*1924 – † 2001)
1995 – 2000 Pfarrer Karl-Josef Renner
2000 – 2011 Pfarrer Leo Hofmann Pfarrei Marpingen, Seelsorgeeinheit Marpingen-Alsweiler
2000 – 2003 Vicarius cooperator Seelsorgeeinheit mit Pfarrei Marpingen Bernd Seibel
2003 – heute Vicarius cooperator Seelsorgeeinheit mit Pfarrei Marpingen Wolfgang Breininger
2011 – heute Pfarrer Volker Teklik. Seelsorgeeinheit mit Pfarrei Marpingen
Seit 2020 Pfarreiengemeinschaft Alsweiler, Marpingen, Urexweiler
Seit 2025 »Pfarrei Maria Königin des Friedens Marpingen«